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Fränkisches Wörterbuch (WBF)

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1931–1941:
Friedrich Maurer und das Ostfränkische Wörterbuch

Die Münchner Redaktion hatte in der Zeit ab 1912 ihre Fragebögen auch außerhalb des Verbreitungsgebiets des bairischen Dialekts versandt. Insbesondere die „Mundartgeographischen Fragebögen“ wurden auch von fränkischen Korrespondenten beantwortet. Aber mit durchschnittlich 150 Orten war das Netz der Mitarbeiter noch zu weitmaschig. Dies änderte sich erst, als der germanistische Sprachhistoriker Friedrich Maurer in Erlangen eine eigene Redaktion für ein „Ostfränkisches Wörterbuch“ gründete.

Friedrich Maurer, geb. 1898 in Lindenfels (Hessen), studierte in Heidelberg und Gießen Klassische Philologie und Indogermanistik. 1925 habilitierte er sich in Gießen für das Fach Deutsche Philologie. 1931 wurde er als Ordinarius an die Universität Erlangen berufen. Als Schüler von Otto Behaghel konzentrierte er seine sprachhistorischen Forschungen auf das Gebiet der Dialektologie und Dialektgeographie.

Mit Hilfe seiner Assistenten begann er 1932 mit eigenen Erhebungen zu den ostfränkischen Mundarten Bayerns, Badens und Württembergs. Es wurden „Kundfahrten“ unternommen, bei denen in direkter Exploration zunächst einmal die genaue Lautgeographie im Arbeitsgebiet untersucht wurde. Ein Netz von 50 freien, ehrenamtlichen Mitarbeitern entstand. Im Jahr 1932 wurde ein Fragebogen mit 100 Fragen zu Lautung und Wortschatz entworfen. Dieser Fragebogen wurde als Beilage zum „Bayerischen Schulanzeiger“ zunächst an alle Schulen innerhalb der drei fränkischen Regierungsbezirke Bayerns versandt. Auch im nördlichen Baden und Württemberg gab es, wenn auch nicht so zahlreich wie in Bayern, Korrespondenten, die den Fragebogen beantworteten.

Bis 1934 gingen in Erlangen 2919 bearbeitete Exemplare ein. Selbst Georg Wenkers Deutscher Sprachatlas erreichte kein Ortsnetz von dieser Dichte.

1934 richtete die Wörterbuchkommission eine eigene Kanzlei für das Ostfränkische Wörterbuch in Erlangen ein. Leiter war Friedrich Maurer. Ihm standen als wissenschaftliche Arbeitskräfte stets ein, später zwei Lehramtsassessoren zur Verfügung, die das Kultusministerium vom Schuldienst befreite.

Im Verlauf der Jahre 1933 bis 1940 entstand eine umfangreiche Kartei mundartlicher Wortbelege, die auf unterschiedliche Quellen zurückgingen. Diese waren zum Teil literarisch. Zudem wurden veröffentlichte oder als Manuskript vorliegende lokale Wörterbücher oder Wörtersammlungen exzerpiert und verzettelt.

Die Mitarbeiter in der Kanzlei versahen die Zettel mit Stichwörtern ‒ „Lemmata“ – und sortierten sie gemäß dieser Stichwörter alphabetisch. Bis zum kriegsbedingten Abbruch der Arbeiten Ende 1940 kamen 648.000 Zettel zusammen, von denen allerdings weniger als die Hälfte bereits lemmatisiert war.